Archiviert: 01.12.2025

Zinngraupen

Ab diesem Monat legen wir den Fokus auf unsere kommende Sonderausstellung ZINN & SEIN, die ab dem 15.11. die Ergebnisse des ArchaeoTin-Forschungsprojektes präsentieren wird!

 

Begonnen hat der Bergbau auf Zinn mit kleinen, runden Steinchen: den sogenannten "Graupen". Diese wurden über viele Jahre aus dem Berg gewaschen und beim sogenannten "Seiffen" gewonnen: dem Auswaschen von Zinn aus allem Gestein, das sich über Tage abgelagert hatte. Diese Art der Gewinnung lief so lange, bis die Fundstellen erschöpft waren - dann grub man sich nach und nach immer tiefer in den Boden.

 

Belegt ist diese Abbaumethode bereits im frühen im Mittelalter - so unter anderem auch im Werk des Universalgelehrten Georgius Agricola, der auch Abbildungen der Arbeitsschritte und -gerätschaften angefertigt hat. Archäologen des ArchaeoTin-Projekts haben nach Spuren aus älteren Zeiten gesucht - und sind dabei mit unterschiedlichen Methoden der Vermutung nachgegangen, dass dieser Art des Bergbaus vielleicht schon in der Bronzezeit im Erzgebirge betrieben wurde. 

 

Die beiden Graupen sehen nicht nur zufällig verschieden aus: Die linke findet man in Erzgängen unter Tage, die rechts in den Seiffen-Lagerstätten über Tage, wo sie durch Witterung über viele Jahre hinweg bereits runder und glatter wurde.